Montag, 24. Juni 2013

Grüezi Schwiiz

Hola Amigos

Ich bin wieder in der Heimat. Gestern bin ich pünktlich (halt wieder die Schweiz) nach einem guten und sehr kurzweiligen Flug wieder auf Schweizer Boden angekommen und habe bereits eine erste Nacht hier verbracht. Es ist schön, wieder hier zu sein, wieder frisches Brot essen zu können und auf meiner Tastatur wieder ä's, ö's und ü's finden zu können und dass y und z wieder ihren gewohnten Platz haben. Es ist aber auch schön, dass es Abends so lang hell ist und dass es, wenn im Moment auch nur ganz wenig, nach Sommer riecht. Meine letzten Tage in Südamerika waren doch recht kalt.

Aber ich werde sicher vieles in Südamerika vermissen - im Moment vielleicht noch nicht, aber das wird in ein paar Tagen sicher kommen. Ich hoffe, dass mich dann die vielen Fotos und die Einträge dieses Blogs ein wenig vertrösten können. Immerhin, bis zu meiner nächsten Südamerika-Reise.

Nochmals allen vielen Dank fürs fleissige Mitlesen und kommentieren. Es hat Spass gemacht, meine Reiseerlebnisse mit euch zu teilen.

Adios amigos y muchas muchas gracias.
Mike

Donnerstag, 20. Juni 2013

Hasta la vista Lima y america del Sur

Hola chiccos.

Gestern bin ich nun in Lima, meiner letzten und zugleich auch groessten Stadt auf meiner viermonatigen Reise, angekommen. Lima ist die Hauptstadt von Peru und hat ca. 8.5 Millionen Einwohner - also um gerade mal etwas mehr, als die gesamte Schweiz. Mit einem sehr angenehmen Bus bin ich ueber Nacht in 16 Stunden von Arequipa der Kueste entlang hierhergefahren. Da es hier im Moment Winter ist, hat man von der Kueste aber nicht viel gesehen - am Morgen herrscht meist dicker Nebel oder Nieselregen.

Ich habe mir hier fuer meine letzten drei Tage ein Hostel im touristischen Stadtteil Miraflores genommen, welches nur ca. 50 Meter von der Kueste entfernt ist. Ich bin erstaunt, wie schoen und ruhig dieser Stadtteil ist und ich geniesse die Weite des Meers. Nebst meiner Zeit auf den Galapagos ist dies erst das zweite Mal, dass ich auf meiner Reise das Meer sehe.



Die Kueste vor Miraflores, wie sie sich mir fast beinahe vor meinem Hostel praesentiert.
Im Zentrum von Miraflores sieht es dann schon mehr nach Grossstadt aus. Hier reihen sich bekannte Ketten wie McDonalds, Starbucks und Pizzahut aneinander und es herrscht geschaeftiges Treiben rund um die Uhr. Aber trotztdem habe ich das Gefuehl, hier recht sicher zu sein - La Paz war da ganz anders. Hier gefaellt es mir und hier werde ich meine letzten Tage in Ruhe verbringen koennen.

Dies bedeutet nun also, dass ich hier meinen Blog beenden werde. Hui, es sind doch 38 Eintraege geworden und ich habe in diesen vier Monaten viel spannendes und erfreuliches erlebt und ich habe viele nette und interessante Menschen kennengelernt, welche mich auf meiner Reise immer mal wieder ein Stueck begleitet haben. Aber auch die Tage, wo ich alleine unterwegs war, habe ich immer sehr genossen und ich habe mich in dieser ganzen Zeit praktisch immer sicher in diesen Laendern gefuehlt. Ich werde wohl noch lange an diese Zeit zuerueckdenken und dieser Blog wird mir dabei behilflich sein.

Am Samstag werde ich um 20.15 Uhr hier in Lima in mein Flugzeug steigen und am Sonntag, 23. Juni 2013 um 19:20 nach vier Monaten wieder meine Fuesse in der Schweiz aufsetzen. Obwohl ich hier vieles Vermissen werde, freue ich mich, wieder nach Hause zu fliegen. Ich freu mich auf einen wunderbaren Wurstsalat mit Roesti und feinem frischen Brot - ja, auf das Brot in der Schweiz freue ich mich am meisten. Aber ich werde irgendwann zurueckkommen, das weiss ich jetzt schon. Es wird sicher nicht mein letztes Mal Suedamerika gewesen sein.

Vielen Dank, dass Ihr mich waehrend meiner vier Monate hier auf meinem Blog immer wieder ein Stueck begleitet habt. Vielen Dank fuer die Komentare, welche mich immer mal wieder an die Schweiz denken liessen. Ich freue mich darauf, euch alle in der Schweiz wiederzusehen.

Muchas gracias por todo mis amigos y hasta pronto en Suiza. Y muchas gracias a Ecuador, Peru y Bolivia para un buen tiempo. Nunca olvidaré esos grandes momentos. Volveré - algun dia.

Cordiales saludos
Mike

Der Cañon del Colca und schon beinahe zu Hause

Buonos diaz todos amigos. Todo bien? Claro.

Also, ich befinde mich im Moment immer noch in Cabanaconde bei einem der tiefsten Cañons der Welt, dem Cañon del Colca. Dieser Cañon ist mit 3191m Tiefe fast doppelt so tief wie zum Beispiel der Gran Canyon in Amerika - natuerlich ist jener speziell wegen seiner Farbe und ich will da ja jetzt auch gar nicht vergleichen. Gestern hatte ich schon den Aussichtspunkt Cruz del condor besucht und bereits viele Kondore beobachten koennen. Heute moechte ich nun wissen, ob der Cañon auch wirklich so tief ist, wie man sagt. Cabanaconde ist ein idealer Ausgangspunkt fuer Wanderungen in den Cañon, da sich der Anfang des Weges hinab in die Schlucht unmittelbar am Ortsausgang befindet. Von dort aus gelangt man ueber mehr als 1000 Hoehenmeter zu einem Ort namens Sangalle (ich war also schon fast daheim;-), welcher auch Oase genannt wird und sich auf weniger als 2000 m.ue.M. befindet

Ich machte mich also auf den Weg. Erst ging es am Mirador San Miguel vorbei, von welchem man nochmals einen tiefen Einblick in den Cañon hatte. Dann folgte der stetige Abstieg in den Cañon. Anfangs ging es noch relativ flach entlang der Schluch hinab. Nach ca. einer guten Stunde kam ich an eine Stelle, welche von einem Steinschlag verschuettet wurde. Diese musste ich auf einem Unweg muehsam umgehen. Nach dieser Stelle wurde der weg immer steiler und ging nun immerfort im Zickzack tief hinab in die Schlucht - nun meist ueber Treppentritte. Abwaerts Laufen ging ja noch, aber wenn ich daran dachte, dass ich diesen ganzen Weg wieder zurueck musste, wurde mir ganz uebel.


Hui, da lagen noch einige km vor mir...

Noch ein letzter Blick von oben und dann ging es an den Abstieg.

Ein Blick nach oben...



Am Grund des Cañons befindet sich ein schoener Fluss. Hier machte ich erst mal Mittagspause.

Allmaehlich wurde das Rauschen des Flusses am Grunde des Cañons immer lauter. Schliesslich gelangte ich an den Grund des Cañons zu einer Brueck, welche ueber den rauschenden Fluss fuehrte. Hier musste man sich registrieren und das Boleto turistica zeigen, welches fuer alle Touristen noetig ist um alle Sehenswuerdigkeiten hier zu sehen und nicht gerade billig ist. Auf der anderen Seite der Bruecke ging es dann wieder leicht bergauf. War die Vegetation beim Abstieg noch karg, aenderte sich das hier schlagartig. Der Weg wurde von einem Bewaesserungskanal begleitet und die Umgebung hier war ueppig gruen und ueberall waren Voegel und Schmetterlinge nazutreffen. Man fuehlte sich tatsaechlich wie in einer gruenen saftigen Oase. Hier hatte man die Moeglichkeit, in verschiedenen Hostels zu uebernachten.




Auf der Gegenueberliegenden Seite war die Umgebung ploetzlich gruen und saftig.
 Da ich aber etwas knapp mit meiner noch restlichen Zeit war, lag eine Uebernachtung fuer mich nicht mehr drinn. Natuerlich waere es einfacher gewesen, hier eine Nacht auszuruhen, bevor man dann am naechsten Tag den muehsamen Aufstieg zurueck nach Cabanaconde wieder auf sich nahm. Und wenn man sich den Weg hinauf auf der gegenueberliegenden Seite so anschaute, wurde man immer missmutiger.

Dies ist der untere Teil des Zickzack-Weges, den ich wieder zurueck gehen musste. Nicht gerade ein Klacks...
Um zwei Uhr nachmittags machte ich mich dann auf den Weg zurueck. Ich war so ziemlich der einzige, der den Weg zurueck ging. Die meisten waren noch auf dem Weg hinunter. Am Anfang war ich noch ganz munter unterwegs, aber mit der Zeit wurden meine Beine immer mueder und mueder und ich musste immer oefters einen Rast einlegen. Was haette ich fuer einen Esel oder ein Pferd hier gegeben... Als ich endlich wieder zu der verschuetteten Stelle kam, war ich schon total erschoepft. Aber ich wusste, es geht fast nochmals so lange, bis ich oben war. Stueck um Stueck kaempfte ich mich nach oben und jede Stufe schmerzte in den Beinen.

Endlich sah ich das Ende... nur noch ein paar hundert Meter und schliesslich war ich uebermuede, aber gluecklich wieder am Cañonrand angekommen. Ich war sehr froh, denn viel weiter haette ich echt nicht mehr gehen koennen. Der Weg zurueck zum Hotel ging dann fast schon von alleine, da es endlich wieder geradeaus, resp. bergab ging. Im Hotel nahm ich dann eine wohlverdiente Dusche und fiel muede ins Bett. Zum Abendessen goennte ich mir dann eine riesige Portion Spaghetti - Kohlenhydrate waren jetzt wichtig. Ich glaubte, am naechsten Tag einen zuemftigen Muskelkater zu haben, aber ich spuehrte gar nichts. Glueck gehabt.

Damit waren meine drei Tag am Cañon del Colca bereits wieder vorbei und mir stand meine letzte Busfahrt meiner Reise nach Lima bevor. Am naechsten Morgen nahm ich also erneut den Bus von Cabanaconde nach Arequipa. Dieser hatte mehr als eine Stunde Verspaetung. Aber das nimmt hier keiner sehr tragisch - daran ist man gewoehnt. In Arequipa kaufte ich mir dann ein Busbillet der besten Busgesellschaft - Cruz del Sur. In einer 16 stuendigen Fahrt sollte mich dieser Bus nach Lima bringen. Zuvor hatte ich aber noch 4 Stunden Zeit, um mir Arequipa ein bisschen anzusehen und mir noch ein schmackhaftes Mittagessen zu goennen: Rocoto Relleno, scharfe Peperoni gefuellt mit Fleisch, Reis und Gemuese, ueberbacken mit Kaese. Eine Spezialitaet von Arequipa und superlecker.

In diesem Sinne buen provecho a totos

Saludos Mike

Dienstag, 18. Juni 2013

In Cabanaconde bei einem der tiefsten Cañons der Welt

Hola chiccos, todo bien?

Nach meinem etwas ungluecklichen Abschied von Bolivien bin ich wieder zurueck nach Peru gereist. Gleich nach meinem verpassten ersten Busticket habe ich mir ein Ticket fuer den einzigen Nachmittagbus gekauft, welches mich ueber den Grenzort Desaguadero ueber Puno nach Arequipa fuehrte. Da der Bus um ein Uhr morgens in Arequipa ankam, verzichtete ich auf eine Uebernachtung dort und nahm gleich den ersten Bus weiter nach Cabanaconde. Gluecklicherweise fuhr dieser Bus bereits um halb drei morgens, sodass ich wenigstens nicht lange warten musste.

Die Fahrt mit dem Regionalbus dauerte etwas mehr als sechs Stunden und war eine der ungemuetlichsten Busfahrten meiner Reise in Suedamerika. Die Strecke war sehr, sehr holperig und im Bus war es zeitweise sehr kalt. Zudem war der Bus alt und klapprig, was man bei jeder Unebenheit auch merkte. Dafuer war aber die Aussicht wunderschoen.

Cabanaconde
Cabanaconde ist ein kleines Dorf mit ca. 2200 Einwohnern und wird trotz seiner idealen Lage am Cañon de Calcon, einem der tiefsten Cañons der Welt, bis jetzt von Touristenstroemen verschont. Das Dorf bietet zwar einige Hostels und Hotels, wirkt aber sehr verschlafen und einsam. Eigentlich genau das, was ich nach der Millionenstadt La Paz gesucht habe.

Ich quartierte mich im der Posade del conde ein, einem kleinen Hotel, wo eine Uebernachtung in einem Einzelzimmer inkl. privatem Bad (und heisser Dusche!!!!!) gerade mal 25 Soles kostete. Und das mit Fruehstueck. Nach meiner Ankunft kurz nach dem Mittag musste ich erst mal ein wenig nachschlafen, denn der Schlaf kam die letzten beiden Naechte etwas zu kurz.

Cruz del Condor
Am naechsten Tag machte ich mich auf zu einem nahegelegenen Aussichtspunkt namens Cruz del condor, wo laut meinem Guidbook die Moeglichkeit bestand, Kondore zu beobachten. Der groesste flugfaehige Vogel der Welt ist das Wappentier Perus und ist in der Mythologie der Inka gleichbedeutend mit dem Element Luft und dem Himmel. Die beste Zeit, dieses Tier zu beobachten, ist am Morgen frueh. Als nahm ich den ersten Bus um halb sieben.

Am Mirador war noch nicht so viel los, ich wusste aber, dass sich spaeter viele Busse mit Touristen hier einfinden werden. Die Kondore liessen sich vorerst nur sehr weit in der Ferne blicken, von Auge fast nicht zu sehen. Ich wusste aber, dass ich Geduld haben musste, denn eine Garantie, wirklich einen Kondor zu sehen, gab es nicht. So langsam fuellte sich der Aussichtspunkt mit Menschen, welche teilweise mit riesigen Fotoausruestungen aufkreuzten. Das waren bestimmt keine Packpackers...

Und nach einer halben Stande kamen sie dann schliesslich... die Kondore. So viele haette ich in meinen kuehnsten Traumen nicht erwartet. Teilweise bis zu sechs Tiere schwebten ueber dem Cañon und liessen sich von den Touristenmengen nicht stoeren. Es war wunderschoen, die majestaetischen Voegel mit einer Fluegelspannweite von bis zu 1,60 Metern zu beobachten. Ein weiteres Highlight auf meiner Reise.

Ein Kondor im Fluge


Cañon de Colca: Bilder von einem der tiefsten Cañons der Welt
Nach ca. drei Stunden machte ich mich zu Fuss zurueck nach Cabanaconde. Es gab einen wunderschoenen Wanderweg, der mir atemberaubende Bild des Cañon-Gebierges zeigte. Der Weg fuehrte ueber Wiesen und Weiden, vorbei an Pferden, Eseln, Schafen und Kuehen. Und ueberall hatte es Singvoegel und Schmetterlinge. Ich fuehlte mich wohl, hier wieder auf dem abgelegenen Lande zu sein. Hier fuehlte ich mich wieder wie zwei Monate zuvor in Ecuador.

Das Abendessen nahm ich in meinem Hotel ein... es war sehr gut. Danach ging ich frueh zu Bett, da ich am naechsten Tag in den Cañon hinabsteigen wollte. Eine Wanderung, die nicht ganz leicht ist. Immerhin sind es fast 1000 Hoehenmeter, welche ich am Morgen hinab und am Abend wieder hinaufsteigen wollte.

Aber dazu mehr im naechsten Blog.

Cordiales saludos
Mike

Zwischenspiel: Die andere Seite von Suedamerika

Hola amigos

Waehrend meines 10taegigen Abstechers nach Bolivien habe ich nach fast dreieinhalb Monaten nun doch noch die negative Seite Suedamerikas kennengelernt. Ich hatte am drittletzten Tag noch meine Waesche in eine Lavanderia gebracht. Dort wurde mir versichert, dass diese gewaschen am naechsten Tag um 14.00 Uhr abholbereit war. Da ich noch etwas unternehmen wollte, wurde mir versichert, dass ich die Waesche bis um 20 Uhr abholen koenne, das sei ueberhaupt kein Problem.

Am naechsten Tag besorgte ich mir also bereits ein Ticket fuer den naechsten Morgen um 8.30 Uhr nach Arequipa. Danach wollte ich meine Waesche abholen, die Lavanderia hatte aber bereits um 18.00 Uhr geschlossen - angeblich wegen Regens. Ich stand da, wusste, dass ich am naechsten Morgen ein Busticket fuer halb neun hatte und hatte keine Waesche. Auch anrufen half nichts, es meldete sich keiner. Mir blieb nur die eine Hoffnung, dass die Lavanderia tatsaechlich am naechsten Tag um acht Uhr oeffnete, wie es auf der Rechnung stand. Das Timing war zwar knapp, aber ein Versuch war es wert.

Um 9 Uhr kam dann die Frau endlich angewatschelt und mein Bus war natuerlich bereits seit einer halben Stunde weg. Ich war dann nicht mehr so freundlich mit der Dame, aber sie wollte nicht begreifen, dass ich gerade 250 Bolivianos in den Sand gesetzt hatte. Dummerweise stellte sich dann noch heraus, dass meine warme Fleecejacke fehlte. Die Frau meinte, das taete ihr leid, aber sie sei ja nur die Vermittlerin zur Lavanderia, da koenne sie nichts machen. Zu dieser Zeit haette ich sie leicht wuergen koennen.

Aber das ist halt auch eine Seite von Suedamerika, da werden Zeiten und Verantwortung nicht so ernst genommen. Ich habe zwar meine Adresse hinterlassen, denke aber nicht, dass ich meine Jacke je wieder sehen werde. Ich hoffe, dass sich mir das Glueck die letzten Tage wieder ein wenig zuwenden wird... La Paz jedenfalls hat mir nicht sehr viel Glueck gebracht...

Saludos
Mike

Mittwoch, 12. Juni 2013

Salar de Uyuni - die Weltgroesste Salzwueste

Hola amigos.

Wie bereits angekuendigt, habe ich in La Paz die Gelegenheit genutzt und mir einen 3taegigen Trip in die Salzwueste von Uyuni gebucht. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Mir wurde dieser Ausflug vielfach empfohlen, also freute ich mich extrem darauf.

Am Samstag Abend gings mit dem Nachtbus in einer ca. 8 stuedigen Fahrt direkt in die Stadt Uyuni, welche am Rande der Wueste liegt. Um ca. halb acht Uhr morgens kam ich dort an und meldete mich bei meiner Reiseagentur. Um ca. elf startete die Tour dann mit einem Fahrer und einem Toyota 4x4. Unsere Gruppe bestand aus sechs Personen, zwei weiteren Schweizern, einem Franzosen, einer Spanierien und einem Polen. Dieses Gebiet kann man nur mit einem erfahrenen Fahrer besuchen, da die Wueste sehr weitlaeufig ist und nur am Anfang sichtbare Wege existieren.

Tag 1: Cementario de trenes, Hotel del Sal und Isla del Pescado
Zu beginn besuchten wir den Eisenbahnfriedhof, wo alte Dampfloks und Wagons abgestellt sind und zur Touristenatraktion und vorallem zum Fotoobjekt wurden. Die Zuege sind zum Teil ueber hundert Jahre alt und zum Teil schon recht im Sand versunken. Aber es ist schon recht touristisch und war jetzt nicht so interessant...

Eine der vielen Dampfloks auf dem Friedhof mitten in der Wueste

Nach einem kurzen Fotostopp wurde es dann wirklich interesant: wir fuhren mitten in die weisse Salzwueste hinein. Es ist schon ein seltsames Gefuehl, man fuehrt und fuehrt und um einen herum herrscht nur weiss nur ganz in weiter Ferne sind die Bergketten von Bolivien sichtbar. Ich war sehr ueberwaeltigt, ich konnte mir viel vorstellen und trotzdem reichte es nicht im empferntesten an das heran, was sich uns bot.







Mitten in dieser Salzwueste fuhren wir zu einem Hotel, welches ganz aus Salz gebaut ist. Spaeter fuhren wir dann die Isla del Pescado an, welche sich ebenfalls mitten in dieser weissen Wueste befindet, aber mit unzaehligen Kakteen aufwartet. Dort tischte uns unser Fahrer draussen ein wunderbares Mittagessen auf. Der Himmel war total blau und klar und deshalb herschten sehr angenehme Temperaturen in der Sonne. Sonnenbrille und Sonnenschutz war in dieser weissen Wueste natuerlich ein Muss.

Isla de Pescado mit unzaehligen riesiegen Kakteen.

Nach einem erreignisreichen Tag fuhr unsere Gruppe am Abend dann zum Refugio Basica, wo wir in einem sehr einfachen Hostal uebernachteten, welches ebenfalls vollstaendig aus Salz bestand: Bett, Stuehle, Tische, Waende... alles aus Salz. Dort bekamen wir wiederum ein gutes Nachtessen und hatten in unserer Gruppe einen sehr lustigen Abend, denn wir fanden einen Laden, wo wir noch ein bisschen Alkohol kaufen konnten. In dieser Kaelte ist das sehr wichtig. Um 10 Uhr wurde bereits der Strom ausgeschaltet, was uns aber nicht daran hinderte, feuchtfroehlich weiter zu feiern.


Rubby, das kleine Maedchen der Hostalbesitzer war sehr zutraulich und machte mit meiner Kamera unzaehlige Bilder... vor allem von der Toilette;-) Aber wir hatten sichtlich Spass dabei

Um halb zwoelf ging dann aber auch der letzte ins Bett und uns erwartete eine erste sehr kalte Nacht. Am naechsten Morgen hiess es dann um halb sechs aufstehen - gar nicht so einfach, wenn es draussen so kalt ist. Aber letztendlich fanden alle noch den Weg zum Zmorgentisch.

Auch fuer uns gab es nur kaltes Wasser zum Waschen... brrrr... aber zum Zmorgen gab es heissen Kaffee.

Tag 2: San Juan - Lagunas Colerada, Verde, Rojo, etc.
Der zweite Tag bot uns ein ganz neues Bild. Wir fuhren an vielen wunderschoenen Lagunen vorbei und wir sahen viele Flamingos. Schon lange gab es keinen wirklichen Weg mehr und wir waren froh um unseren Fahrer, welcher uns kreuz und quer und ueber Stock und Stein zu wunderbaren Plaetzen fuehrte.

Eine der vielen wunderschoenen Lagunen, welche in Mitten der Wueste lagen 
Auch den Flamingos gefiel es hier.

Wunderschoene Steinformationen...

und im Hintergrund eine Kulisse von verschiedenen Vulkanen
Auch dieser Tag war sehr eindruecklich und jeder Ort, den wir besuchten, war wieder ganz anders als der vorherige. Am Abend fuhren wir dann zu unserem zweit Refugio, dieses mal ein ganz schlichtes Hostal mit Mehrbett-Zimmern. Auch hier war das Essen sehr gut (Spaghetti) aber hier war es nochmals um einiges kaelter und leider hatten wir auch hier kein warmes Wasser - eigentlich gar kein Wasser. Zum Zaehneputzte musste man eigenes Wasser benutzen und zur Toillettenspuehlung schoepfte man Wasser aus einem Fass.
Ich glaube, ich habe noch nie so geforen. Nebst meinem Schlafsack benutzte ich noch fuenf Wolldecken und meine Zehen wurde trotzdem nicht warm.

Tag 3:  Dampfende Blubberdinger und heisse Quellen
Am darauffolgenden Morgen war das Aufstehen noch schwerer. Erstens musste man sich unter dicken Deckenschichten herauswaelzen und draussen war es unheimlich kalt. Dafuer gabs dann aber feine Pancackes zur Belohnung. Und noch eine Belohnung gab es: nach cirka einer Stunde kamen wir zu einer wunderbaren warmen Quelle, wo man in 37 Grad warmen Wasser die Seele baumeln lassen konnte.

Dampfend heisse Quellen - zwar schoen warm, aber auch schoen stinkig
Ein bisschen Waerme war auch bitter noetig, denn unterdessen kamen wir in einer Schneelandschaft an, in der ein sehr kalter Wind bliess. Wohlgemerkt, dies ist jetzt nicht mehr Salz, sondern wirklich Schnee und Eis.

Eine weitere schoene Lagune mitten im Schnee und Eis.

Danach ging es allmaehlich wieder zurueck zum Ausgangspunkt unseres Ausfluges. Es waren drei sehr, sehr eindrueckliche Tage hier in der Wueste von Uyuni, aber auch sehr kalte Naechte. Und ich habe mich waehrend diesem Ausflug leider wieder total erkaeltet. Am Abend gings wiederum mit dem Nachtbus nach La Paz zurueck und am Morgen nahm ich mir ein Einzelzimmer und musste mich erst ein bisschen auskurieren. Aber der Ausflug hat sich total gelohnt.

Auch hier in La Paz ist es momentan sehr kalt und es regnet sogar ein bisschen und der einzige warme Ort ist das Bett. Ich haette nie gedacht, dass es hier so kalt werden wird, aber ich befinde mich ja schliesslich auf fast 4000 m.ue.M. Ich werde noch einen Tag hier in La Paz bleiben und mal so richtig lange ausschlafen und viel warmen Tee trinken und hoffe, dass meine Erkaeltung wieder besser wird. Dann werde ich mich wieder auf den Weg zurueck nach Peru machen. Voraussichtlich geht es nach Arequipa, dort, wo die Kondore in den beiden tiefsten Cañons der Welt fliegen. Oder ich werfe morgen wieder alles ueber den Haufen... ;-). Und dann gehts so allmaehlich richtung Lima, wo der Rueckflug nach Zuerich auf mich wartet. Dort wird es sicher ein wenig waermer sein...

Cordiales saludos y hasta pronto con un Schnupfnase gigante.
Mike(atschi)

La Paz - la capital de Bolivia

Hola chicos, que tal?

Wie angekuendigt habe ich ab Copacabana meine bereits gemachten Plaene wieder verworfen und bin in Bolivien geblieben. Nach einer rund vierstuedigen Fahrt bin ich in der hoechsten Hauptstadt der Welt angekommen - La Paz. Ja, ja, ich weiss, einige behaupten, Sucre waere eigentlich die Hauptstadt, aber so genau kann mir das keiner erklaeren. Ist ja auch nicht so wichtig.

Die Stadt La Paz ringfoermig um eine Talsenke an den Hang gebaut. Die Armen wohnen ohen, wo es doch recht kalt ist, die wohlhabendere Gegend befindet sich in der waermeren Talsohle.
La Paz von einem Aussichtspunkt aus.

La Paz ist sehr speziell und riesig. Die Stadt ist ein ein Tal eingebettet und die Hauser sind an den Haengen der Berge aufgebaut. Das bedeutet, dass es innerhalb der Stadt grosse Hoehenunterschiede gibt. Auf den ersten Blick auf La Paz verschlaegt es einem wahrlich den Atem - und dies nicht nur wegen der Hoehe. Die Strasse kommen mir fast ein wenig wie San Francisco vor, immer geht es mal wieder steil rauf, dann wieder runter und man kommt recht schnell ausser Atem. Aber die Stadt hat was und gefaellt mir, sie ist sehr quierlig und man hat das Gefuehl, dass die gesamte Stadt aus einem Markt besteht. Wo man hinsieht, wird verkauf und gekauft. Einen Supermarkt sucht man hier vergebens, alles wird auf der Strasse gekauft. Das gefaellt mir natuerlich sehr gut, hat aber leider auf seine negativen Seiten, denn das Gedraenge im Markt ist ideal fuer Taschendiebe. Leider wurde ich zum ersten Mal auch Opfer. Man merkt echt nichts, wird angesprochen, ist abgelenkt und schwups, ist man beklaut worden. Merken tut man das erst spaeter.

Aber davon moechte ich jetzt lieber nicht sprechen, jeder hat mal Pech und warum soll es nicht auch mal mich treffen. Ansonsten gefaellt mir die Stadt sehr gut. Und ich kann mir durch den Besuch der Stadt nochmals einen Traum erfueller, naemlich den Besuch von Uyuni und der groessten Saltwueste der Welt. Ich habe den dreitaegigen Trip bereits gebucht und freu mich riesig. Aber davon dann mehr im naechsten Blog.

Saludos y hasta pronto
Mike

Freitag, 7. Juni 2013

An der Copacabana...

Hola familia y amigos

Nach meinem Dschungelaufenthalt habe ich mich entschlossen, nochmals zum Lago Titicaca zu fahren, diesesmal aber auf die bolivianische Seite. Dieses Mal nahm ich aber den Tagesbus nach Puno, damit ich auch etwas von der Fahrt hatte. Die Umgebung war sehr schoen, mal hoch im Gebirge, mal im Flachland. In Puno angekommen, musste ich mich gleich um ein Ticket fuer die Weiterfahrt nach Copacabana kuemmern. Danach gings fuer eine Nacht in ein Hostel in Puno.
Am naechsten Tag musste ich frueh aufstehen, da der Bus bereits um 7.30 Uhr nach Bolivien fuhr. Leider stellte sich dann heraus, dass der Bus nicht fahren konnte, da die Strasse gesperrt war. Ich musste leider den Nachmittagsbus nehmen.
Um 14.30 Uhr gings dann endlich los. Die Fahrt ging entlang des Sees und war sehr abwechslungsreich. An der Grenze zu Bolivien musst ich erst meine Uhr eine Stunde zurueckstellen, dann Bolivianos wechseln und schliesslich die Formalitaeten der Einwanderungsbehoerde regeln. Auch hier sind Spanischkentnisse sehr hilfsreich und die Leute freuen sich sehr, wenn sie merken, dass ein Gringo ihre Sprache spricht. Um 18.30 Uhr kam ich dann in Copacabana an.

Am Strand von Copacabana
Dieser Ort ist natuerlich nicht mit dem beruehmten Strand in Brasilien zu verwechseln. Aber auch hier gibt es einen sehr schoenen, weiss-sandigen Strand am wunderbar blauen Lago Titicaca. Die Stadt ist relativ ruhig aber sehr touristisch. Tagsueber kann man entweder am Strand verweilen oder durch die vielen Gassen schlendern und Souveniers anschauen oder kaufen. Ich wohne hier im Hostal de Cupula, ein sehr schoenes Hostal mit super Aussicht auf den Titicaca-See und Haengematten und Liegestuehle im Garten. Leider hat mein Zimmer keine Aussicht, aber dafuer ist es gross und hat eine heisse Dusche. Hier werde ich drei Naechte bleiben.


Die Copacabana: Aussicht von meinem Hostal

Isla del Sol
Heute habe ich einen Ausflug zur Isla del Sol gemacht. Mit einem alten Fischerboot ging es in cirka 2 Stunden zu dieser wunderschoenen Insel. Waere das Wasser nicht so kalt und saehe man im Hintergrund nicht die verschneiten Berge Boliviens, man haette das Gefuehl, sich hier am Mittelmeer zu befinden. Weisser Sand, weisses Gestein, Pinien und im Hintergrund das wunderbar blaue Wasser des Titicaca-Sees. Hier besuchte ich ein Museum und eine Inka-Staette - beides interessant, aber das beste war schon die atemberaubende Umgebung. Ich bin dann in einer dreistuendigen Wanderung vom Norden der Insel in den Sueden gewandert und hab dann dort das Boot zurueck nach Copacabana genommen. Es war ein sehr schoener Ausflug, aber jetzt bin ich recht muede vom wandern. Ich freu mich auf eine warme Dusche und - das erste mal seit dreieinhalb Monaten - auf ein Bett mit warmer Daunendecke. Haaaach...


Auf der Isla del Sol: fast schon mediteranes Feeling



Ich habe waehrend meiner Fahrt von und zur Insel zwei Traveler getroffen, mit denen ich morgen weiterziehen werde. Aufgrund dessen hab ich mal wieder alle meine Plaene ueber den Hauffen geworfen und werde noch ein bisschen in Bolivien bleiben. Morgen gehts in die Hauptstadt La Paz, die nur drei Stunden Busfahrt von hier liegt. Ich glaub, ich bin hier etwas spontaner geworden.

Muchos saludes de Bolivia
Mike

Sonntag, 2. Juni 2013

3 Naechte im Jungle


Hola amigos, que tal?

Ich bin eben gerade von meinem viertägigen Jungle-Trip zurückgekommen und muss mal wieder auf meinen Bus fuer die Weiterfahrt warten. Der Aufenthalt im Urwald war wunderschön und ich konnte mich so richtig erholen. Leider hat das Wetter nicht ganz mitgespielt und es hat, vor allem am ersten Tag, recht viel geregnet. Das es immer mal wieder regnet, ist normal - deshalb heisst der Regenwald schliesslich so. Die Häufigkeit und vor allem die Länge der einzelnen Regenschauer ist aber doch recht ungewöhnlich in dieser Zeit. Durch das schlechte Wetter mussten einige Aktivitäten abgesagt werden und die Tiere liessen sich leider nicht sehr oft blicken. Ich fand das aber nicht so schlimm, denn nach dem Besuch der Galapagos-Inseln hatte ich keine grosse Erwartungen mehr und das ganz spezielle Junglefeeling hatte ich trotzdem. Aber alles der Reihe nach:

Fahrt in den Urwald
Nachdem am Donnerstag Nachmittag auch die Gruppenteilnehmer, welche per Flugzeug anreisten, angekommen waren, ging es erstmal mit einem Bus zum Hafen am Rio Tambopata. Dort stiegen wir auf ein langes für diese Region typisches Flussboot, welches uns in einer ca. 2.5stuendigen Fahrt zu unserer Lodge brachte. Die Lodge lag nur etwa 15 Minuten vom Fluss entfernt mitten im Urwald. Die Lodge bestand aus einem grossen, zweistöckigen Hauptgebäude, welches als Speise- und Aufenthaltsraum diente und vier angrenzenden Schlafbereichen mit jeweils 8 Zimmern. Jedes Zimmer verfügte über zwei oder drei Betten und einem privaten Bad mit Dusche (warm!). Das spezielle an diesen Schlafzimmern war, dass sie auf eine Seite hin völlig offen waren und einen freien Blick in den Urwald möglich machten. Nur gerade eine kleines meterhohes Geländer trennte das Zimmer von der Wildnis. Das war natürlich nachts wunderschön, denn man konnte die wunderbaren Geräusche des Jungles ungehindert und live miterlegen und am Morgen Vögel und anderen Tiere beobachten. Gegen die Moskitos half ein Moskitonetz.

Mein Zimmer in der Lodge mit freier Sicht auf den Urwald


Baeume gabs natuerlich auch viele.

Refugio Amazonas
Die Lodge hat nur zu begrenzten Zeiten Elektrizität (Solarenergie) und dies nur in den Aufenthaltsräumen. Im Zimmer gab es nur Kerosinlampen und Kerzen. Dies war natürlich sehr romantisch, aber auf sehr gewoehnungsbeduerftig. Vor allem am ersten Abend, als wir erst im Dunkeln ankamen, hatte ich so meine Mühe mit der Dunkelheit. Mit der Zeit geföhnte man sich aber daran und es war lustig, mal keinen Lichtschalter zu haben. Telefonempfang gab es keinen und das WLAN-Signal war nur ganz schwach und auch nur in bestimmten Zeiten zu haben. Aber ich geh ja eh nicht in der Jungel, um das alles zu haben.


Tiere waren leider wegen des recht schlechten Wetters nicht viele zu sehen, aber ein paar liessen sich doch noch ablichten.

Jungel-Alltag
Alles in Allem war es ein sehr angenehmer Aufenthalt, das Personal war sehr aufmerksam und freundlich, das Essen sehr gut und reichlich und die Ausflüge mit unserem Guide sehr interessant. Es gab grundsätzlich am Morgen und am Nachmittag einen Ausflug in den Urwald. Zusätzlich waren noch Beobachtungen ganz frueh am Morgen, oder mit Taschenlampen in der Nacht möglich. Am ersten Tag ging es auf zu einem 25m hohen Turm, der es ermöglichte, den Urwald aus der Höhe der höchsten Baeume zu beobachten. Leider gabs nicht viel zu sehen, da es ziemlich regnete. Am Nachmittag konnten wir dann auf einem Medizinallehrpfad die verschiedenen Heilpflanzen im Amazonasgebiet kennen lernen und zum Teil sogar davon kosten. Das Wissen um diese Pflanzen ist hier sehr wichtig, da hier die westliche Schulmedizin nicht sehr verbreitet ist.
Am zweiten Tag hatten wir nochmals frühmorgens die Gelegenheit, auf den Turm zu steigen, dann gings zu einer Papageien-Lecke, wo sich verschiedene Tiere - nicht nur Papageien - versammeln, um wichtige Mineralien aus einem bestimmten Gestein zu lecken. Leider war auch hier wegen dem doch recht trüben Wetter nicht sehr viel zu beobachten. Ein Aara-Pärchen liess sich dann aber doch noch beobachten (und fotografieren). Am Nachmittag machte dann ein Ausflug zum Lago Condenado einen krönenden Abschluss dieses Jungle-Trips. Mit einem Kanu gings auf den See, und da endlich auch das Wetter mitspielte, waren hier mehr Tiere zu beobachten, nebst vielen Voegeln sogar auch ein Caiman. Zudem war ein spektakulärer Sonnenuntergang zu beobachten.


Der Sonnenuntergang im Urwald war natuerlich traumhaft.



San Francisco im Jungel: Haengebruecke in Puerto Maldonado





Abschied
Heute morgen gings dann nach dem Fruehstueck wieder zurück nach Puerto Maldonado. Von hier aus werde ich per Nachtbus wieder nach Cusco zurückreisen. Klar, die Ausbeute der gesichteten Tiere war recht bescheiden, aber die drei Nächte waren für mich trotzdem ein wunderbares Erlebnis und ich konnte wunderbar ausspannen. Ich fühlte mich auch in der achtköpfigen Gruppe sehr wohl und wir konnten trotz des recht häufigen Regens eine gute Zeit zusammen verbringen. Und die wunderbaren Geräusche des Urwaldes werde ich wohl nie mehr vergessen.

Chao Selva y hasta pronto mis amigos.
Cordiales saludos, Mike


Freitag, 31. Mai 2013

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag

Cumpleaños feliz, cumpleaños feliz, todos te deseamos, cumpleaños feliz. 



Liebe Mami, im Moment befinde ich mich gerade im tiefsten Jungel von Peru 
und kann dir deshalb heute nicht persönlich gratulieren.

Deshalb wünsche ich dir auf diesem Wege aus der Ferne 
alles Gute zum heutigen Geburtstag 
(ich sage jetzt nicht, den wievielten - wer weiss, vielleicht lesen andere mit ;-). 
Ich wünsche dir einen Kuchen überbacken mit Glück, 
eine Pralinenschachtel gefüllt mit Freude und einen bunten Blumenstrauss 
mit vielen spannenden Erfahrungen und Erlebnissen. 
Nächstes Jahr bin ich dann wieder persönlich mit dabei.

Alles Gute aus Peru und viele liebe Grüsse an alle deine Geburtstagsgäste

Mike

Donnerstag, 30. Mai 2013

Bienvenido a la selva

Hola chicos, todo bien?

Gestern habe ich Cusco definitiv verlassen und somit meine Reise durch Peru gestartet. Nach 4 Wochen Schulstress und zwei angehängten Ruhetagen habe ich beschlossen, mir zur Erholung und Belohnung fuer die durchgestandene Schulzeit ein paar Tage in einer schönen Lodge in der Zona Reservada Tambopata zu gönnen. Dies ist ein Naturgebiet, welches durch die Regierung schon sehr früh unter Schutz gestellt wurde, aber touristisch noch nicht so überlaufen ist, wie andere Reservate hier in Peru.

Also habe ich gestern um 9 Uhr abends den Nachtbus genommen und bin heute morgen nach einer rund 10stuendigen Busfahrt (diesmal deutlich bequemer als nach Puno) in Puerto Maldonado gelandet. Die tropischen Temparaturen hier sind fast ein Schock gegenüber den doch recht kalten Naechten in Cusco. Hier werde ich drei Naechte im Refugio Amazonas verbringen und eine viertägige geführte Tour durch den Dschungel mitmachen. Ich bin schon ganz gespannt, wie es im Urwald so sein wird. Die Bilder der Lodge im Internet waren aber schon mal grossartig.

Momentan muss ich aber noch auf die restlichen Tourteilnehmer warten, welche erst in ca. einer Stunde per Flugzeug anreisen werden. Diese Zeit verbringe ich hier in Puerto Maldonado, einer recht verschlafen wirkenden Stadt, wo wohl jeder und jede ein Motorrad zu besitzen scheint. Hier hat es bestimmt 10mal soviel Motorräder als Autos auf der Strasse und man sieht jede Kombination: Männer, Frauen, Männer und Frauen, Männer und Frauen und Kind, Frauen und Großmütter und Kleinkind, etc. Bin vorhin in einem Cafe gesessen und hab nur noch so gestaunt, was da alles vorbei gefahren ist. Sobald ich die Möglichkeit habe, werde ich weiterberichten und natürlich auch Fotos.

Un cordial salud
Mike

Mittwoch, 29. Mai 2013

Lago Titicaca

Hola amigos y amigas

Meine vier Wochen in der Schule hier in Cusco sind vorbei. Wie ich bereits schon ab und zu erwaent habe, war ich nicht so zufrieden mit der Schule. Die letzte Woche war aber mit Abstand die beste. Da diese Woche eine riesige Gruppe Studenten aus den USA ankamen, herschte am Montag erst mal ein riesieges Chaos in der Schule. Aber dadurch war die Schulleitung gezwungen, endlich mal ein wenig fuer Struktur und Ordnung zu sorgen, was der Schule sehr gut tat. Neu hatte ich Unterricht in einer Dreierrunde zusammen mit einer jungen Hollaenderin Juun und mit einer reifen Dame (Charlotte, Studentin, 78, hutab... echt) aus Philadelphia. Diese Runde passte sehr gut zusammen und so war ich am Ende doch ein bisschen traurig, mich von allen in der Schule zu verabschieden. Aber alles hat ein Ende...und eine gute Woche von vieren ist halt schon ein bisschen wenig. Im Vergleich zu Ecuador schneidet diese Schule deutlich schlechter ab.

Eigentlich haette ich noch bis Samstag in meiner Gastfamilie bleiben koennen, Tatiana hat aber einen logistischen Fehler gemacht und mein Zimmer einfach schon am Freitag weitervermittelt - natuerlich nicht mit Absicht... und es war ihr auch hinten und vorne nicht recht. Sie hat alles Moegliche auf die Beine gestellt um mir ein Moeglichkeit zum Schlafen herzurichten. Gluecklicherweise fragte mich Juul aus der Schule, ob ich Lust haette, mit Ihnen an den Lago Titicaca zu fahren. Hatte ich, denn wir nahmen Freitag Nacht den Nachtbus nach Puno und so hatte ich das Problem mit meiner Gastfamilie gleich auch geloest. Dafuer konnte ich das Hauptgepaeck noch bei der Familie lassen und am Montag nochmals zurueckkehren.

Also machte ich mich am Freitag Abend um 20 Uhr auf zum Busbahnhof. Es war meine erste Uebernachtfahrt hier in Suedamerika und ich war gespannt. Der Bus schien komfortabel und hatte Liegesitze welche recht bequem waren. Viel geschlafen habe ich auf der Fahrt trotzdem nicht. Erst war es irre kalt und laut war es natuerlich auch. Aber ich kann auch im Flugzeug nicht wirklich schlafen, warum sollte es hier anders sein. Um halbsechs morgen kam ich schliesslich in Puno an und es war a....kalt draussen. Die Zeit bis zum Start unserer Tour konnten wir gluecklicherweise in einem Hostel ausharren, welches nicht warm war, aber Wolldecken zur Verfuegung hatte - und ein Fruehstueck. Das brachte meine mueden und kalten Knochen wieder etwas in Schwung.

Panoramablick auf den Titicaca-See

Der See bildete eine riesiege sich spiegelnde Flaeche.

Inseln Uros
Um kurz vor neun begann dann die Tour und wir wurden mit einem Taxi zum Hafen gebracht wo wir auf unser Touristenschiff umstiegen. Der Titicaca-See ist riesig und erst fuhren wir an riesiegen Schilffeldern vorbei. Unser erstes Ziel war Uros, die schwimmenden Inseln. Diese Inseln sind von Menschenhand aus einer Art Schilf gebaut und dienen den Familien, welche darauf leben als zu Hause. Auch die Haeuser und die beruehmten Boote mit ihren runden Formen sind von Hand gemacht. Auf der Insel bekammen wir eine kurze Demonstration, wie diese Inseln gebaut werden und anschliessend hatten wir die Moeglichkeit zu einer kurzen Schifffahrt, was ich natuerlich nutzte.



Die schwimmenden Inseln von Uros: Nach dem Einfall der Spanier fluechtete sich dieses kleine Volk auf ihr schwimmendes zu Hause und ist bis heute dort geblieben und zu einer Touristenatraktion geworden.

Der Schein truegt: es war zwar wunderbares Wetter, aber irre kalt auf dem Schiff.

Insel Amantani
 Danach ging es per Boot weiter zur Insel Amantani, im Gegensatz zu Uros eine natuerliche Insel. Diese Insel ist wunderbar ruhig, da es hier weder Strassen - und dementsprechend natuerlich auch keine Motorraeder und Autos  - und erstaunlicherweise auch keine Hunde gibt. Bellende Hunde sind hier naemlich verboten. Nach der Landung wurden wir in Zweier- Dreier oder Vierergruppen eingeteilt und einer einheimischen Familie zugewiesen. Ich kam mit einem peruanischen Paar zusammen zur Familie von Josefina, welche zehn Kinder auf die Welt gebracht hat und ein einfaches Haus besitzt, wo wir unsere Unterkunft fuer die Nacht fanden. Das Haus war natuerlich ganz einfach, kein fliessendes Wasser, keine warme Dusche und zum Spuehlen auf der Toilette musste man einen Eimer Wasser nachschuetten. Aber wir bekamen drei sehr gute Mahlzeiten, welche in der Kueche auf dem Boden gekocht wurden. Dies ist natuerlich eine ganz andere Welt aber es war interessant, das mal so kennen zu lernen.


Meine Unterkunft bei Josefina. Kein Luxus, dafuer aber viel Herzlichkeit.


Am Nachmittag fanden wir uns in der Gruppe wieder zusammen und stiegen zu einem alten Tempel hinauf, von wo wir einen super schoenen Sonnenuntergang ueber dem Titicacasee beobachten konnten.




Nach Wanderung und Nachtessen fand dann noch eine kleine Tanzveranstaltung mit originaler peruanischer Musik statt und fuer diesen Anlass durften wir uns alle in originaler Tracht kleiden. Das wurde natuerlich in froehlicher Abend.


Aber wir waren alle recht muede von der Fahrt und deshalb ging es bereits um halb elf zuerueck zur Gastfamilie und moeglichst schnell ins Bett, denn es war eisig kalt. Das Bett war unheimlich unbequem (ich spuerte jede Feder im Ruecken) und das Zimmer war natuerlich sehr, sehr kalt, aber ich hab trotzdem sehr gut geschlafen.

Insel Taquile
Nach dem Fruehstueck verabschiedeten wir uns von Josefin und fuhren zur dritten und letzten Insel Taquile. Auch diese Insel ist sehr friedlich. Zuerst stiegen wir zum hoechsten Punkt, immerhin etwas ueber 4000 m u M auf, und danach stiegen wir wieder runter in ein wunderschoenes Doerflein. Hier bekamen wir ein wunderbares Mittagessen, Seeforelle aus dem Titicaca-See!





 In diesem Dorf herschen noch ganz spezielle Sitten und Rituale. Auffallend war, dass hier alle Maenner eine lange Zipfelmuetze tragen. Diese Muetzen sind nicht nur lustig anzusehen, nein, sie sagen auch aus, ob ein Mann noch zu haben ist. Alle ledigen Maenner tragen naemlich eine rot-weisse Muetze, welche sie selbst stricken (die Maenner, nicht etwa die Frauen) und sich dabei sehr viel Muehe geben, denn die Qualitaet der Muetze sagt den Frauen etwas ueber die Qualitaet des Mannes aus, der sie traegt. Ist der Mann verheiratet, traegt er eine rote Muetze (welche dann nicht mehr soooo schoen zu sein braucht).

Kein Kasperltheater sondern ernste Lage: dieser Mann ist verheiratet - und versteht sogar, Seife aus einem speziellen Kraut zur Reinigung von Schafwolle herzustellen. Que chevere!


Nach der Besichtigung dieser Insel gings dann in einer dreistuendigen Fahrt zurueck nach Puno. Dort hatten wir bis zur Rueckfahrt nach Cusco noch ein wenig Zeit uns die Stadt anzusehen. Hier gibts unheimlich viel Kunstware und man muss sich wirklich zusammenreissen, um nicht alles einzukaufen. Um 21 Uhr startete dann der Bus, wiederum recht bequem und dieses Mal hab ich sogar etwas schlafen koennen. Leider hatte ich vergessen, dass der Bus ja bereits um kurz nach vier in Cusco ankam und ich natuerlich keine bleibe mehr hatte. Ein Hostel habe ich erst fuer den Abend gebucht, und so frueh konnte ich auch nicht zu meiner Familie zurueck kehren, da hatte ich ja auch kein Bett mehr. Mir blieb also nichts anderes uebrig, als am Busbahnhof zu bleiben, wo es wenigstens ein bisschen warm war. Das waren vier echt lange und unbequeme Stunden... Stunden, in denen man sich echt nach Hause wuenscht, nach einem bequemen Bett und einer wunderbar warmen Dusche. Aber auch das vergeht, und um sieben hatte wenigstens das Internet-Cafe offen, was mir die Zeit etwas verkuerzte.

Um acht fuhr ich dann noch ein letztes Mal zu meiner ehemaligen Gastfamilie, wo sogar nochmal ein letztes Morgenessen bekam. Dann packte ich alles zusammen, verabschiedete mich endgueltig von Tatiana und Yuri und fuhr zum Hotel Niños. Gluecklicherweise hatte ich mich fuer einmal fuer ein etwas teureres Hotel entschieden, welches aber sehr ruhig liegt und viel Komfort bietet. Am Abend kann man sich vor einem warmen Feuer aufwaermen, es gibt sogar warme Bettflaschen und - das beste an allem - eine richtig heisse Dusche. Und diese genehmigte ich mir dann auch ausgiebig nach drei Tagen ohne Dusche.

So, das wars dann wieder einmal von mir. Ich werde heute nochmals im Hotel Niños uebernachten bevor dann morgen ein weiteres Highlights folgen wird. Ich hab endgueltig genug von der Kaelte und mach mich morgen auf in den Jungel... mehr wird noch nicht verraten.

Muchos saludos y hasta pronto
Mike.. ah... Miguel... porque soy Suizo