Dienstag, 5. März 2013

Ich lebe noch

Flug und erster Tag in Ecuador

Liebe Freunde

Endlich habe ich eine erste Moeglichkeit, meinen Reiseblog mal zu aktualisieren und euch mal wieder auf dem Laufenden zu halten. Um es gleich klar zu stellen, die Tastaturen hier sind anders. Wenn es also Schreibfehler gibt, dann ist die Tastatur schuld ;-)

Also... ich bin gut hier in Ecuador angekommen. Stress gab es schon zu Beginn meiner Reise, denn ich haette doch glatt schon meinen ersten Flug verpasst. Ich wurde bereits schon vor meinen ersten Flug ausgerufen und war mit drei anderen Passagieren noch einer der Letzten, der mit einer Sonderfahrt zum Flugzeug gebracht wurde. Aber es hat noch geklappt und das zaehlt ja letztendlich. Das wunderbare am Ganzen war dann, dass wir dann erst mit einer halben Stunde Verspaetung nach Amsterdam gestartet sind. Der Flug war ruhig und dauerte nur ca. 1,5 Stunden, so konnten wir einige der verlorenen Zeit wieder gut machen und kamen nur mit 10 Minuten Versaetung in Amsterdam an.

Der Flughafen in Amsterdam ist recht gross, vor allem, von man von Gate B32 nach Gate E08 muss. Dort angekommen gab es eine riesege Warteschlange, denn man musste beim Gate durch die Passkontrolle, durch den Bodyscanner (dieses Foto kann ich leider nicht posten ;-), wurde gruendlich abgetastet und dann auch noch vom Hund beschueffelt. Dann aber durfte man ins Flugzeug. Der Flug war sehr lang und - na ja - nicht so prickelnd. Irgendwann hat man die Filme satt und schlafen kann ich im Flugzeug leider nicht. Ich konnte mir dafuer den Film Life of Pi ansehen, den wollte ich sowieso sehen (sorry A. und R.). Aber ich war dann doch froh, als wir nach 14 h endlich zur Landung in Quito ansetzten. Ich habe nicht so viel beim Anflug auf Quito gesehen, da es recht bewoelkt war.

Nach der Ankunft gings durch die Einwanderungskontrolle (war nicht so schwierig, denn man sprach noch englisch) und dann zur Gepaeckausgabe. Wie immer kam mein Gepaeck als eines der letzten. Aber es kam. Dann gings in die Empfangshalle wo bereits Juan Carlos mit meinem Namen auf mich wartete. Auch das hat also richtig gut geklappt - zum Glueck, denn so langsam war ich richtig muede. Er liess mich (!) mein Gepaeck in sein Auto verfrachten und fuhr los zu meinem Hotel. Unterdessen war es Freitag, halb sechs Uhr abends und so ziemlich die Zeit, wo es in Quito am meisten Autos auf den Strassen hat. Wir waren dann auch nochmals ganze zwei Stunden unterwegs (weiss der Himmel, wo ich ueberall durchgefahren bin) aber schliesslich kamen wir an. Also Autofahren werde ich in Quito bestimmt nicht, denn Regeln gibt es hier keine. Wer die lautere Hupe hat, hat Vortritt.
Im Hotel hat dannn alles auch ganz prima geklappt. Nach dem einchecken wollte ich dann auch nur noch auf mein Zimmer, eine Dusche und viel, viel Schlaf kriegen.

2. Tag in Ecuador
Am naechsten Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf. Sind das wohl die 2850 m.u.M. die spuehre? Egal, das reichliche und gute Morgenessen (desayuno) hat geholfen. Um 11.30 Uhr (ok, es war in wirklichkeit 11:50 aber wir sind ja in Ecuador) kam Juan Carlos und brachte mich wieder zum Flughafen. Er hatte seine Freundin dabei und es war echt lustig mit den beiden, obwohl wir uns nur schlecht als recht verstanden. Dann startete ich zum letzten Flug nach Cuenca, der ca. 40 Minuten dauerte. Das war wirklich sehr kurz und angenehm. Der erste Blick auf Cuenca, als wir schliesslich durch die Wolken nach unten stachen, war wirklich wunderschoen. Alles war unbeschreiblich gruen, mit Huegeln und Schluchten, Bergen und Fluessen. Der Flughafen in Cuenca ist, der nicht international ist, recht klein und darum gings dann nach der Landung recht schnell. In der Ankunftshalle traf ich dann zum ersten mal auf Monica, welche mit der neunjaehrigen Tochter Fabiana auf mich wartete.

Cuenca und meine Gastfamilie
Das erste Treffen war sehr angenehm. Monica ist eine zierliche Frau, welche mich gleich freundschaftlich aufgenommen hat (hier in Ecuador gibts zur begruessung nur ein Kuesschen - hab ich natuerlich nicht gewusst - Fettnaepfchen, aber lustig). Nach der Begruessung gings dann mit dem Auto zu meiner Unterkunft fuer die naechsten vier Wochen. Die Fahrt durch Cuenca war sehr schon, Cuenca ist genau so wie ich es mir gewuenscht habe. Eine Stadt im kolonialen Stil, ruhig und doch froehlich, mit vielen schoenen Haeusern und Gaesschen. Ich glaube, hier werde ich mich wohlfuehlen.
Die Familie lebt eigentlich an einem sehr schoenen Ort in einem schoenen Haus grad an einem grossen gruenen Park gelegen. Eigentlich - denn leider bauen sie im Moment eine Tiefgarage unter dem Park und so ist das ganze aktuell eine Baustelle. Manchmal kommt man gar nicht zum Haus, man muss durch den Dreck ueber einen Graben springen - ehrlich gesagt weiss ich nicht, wie das Monica macht, denn sie traegt oft hohe Absaetze... egal, no es mi problema. Das Haus liegt gleich neben dem Fussballstadion, fuer mich als Supernuss in der Orientierung natuerlich ein Segen, dann das Stadion sieht man von ueberall aus. Das Haus ist sehr geraeumig und hat viele Zimmer - meines ist normalerweise wohl ein Kinderzimmer, aber es ist super. Hat alles was ich brauche, Bett, Kasten, Fenrseher und WLAN fuer mein iPhone. was will man mehr.
Grundsaetzlich stimmt alles. Nur daran, dass man gebrauchtes Toilettenpapier nicht in die Toilette, sondern daneben in den Eimer werfen soll, daran werde ich mich wohl nie gewoehnen. Einfach ungewohnt und halt auch etwas, hmmm... unhygienisch... am besten, ich haette ein paar Hundekot-Saeckchen mitgenommen ;-) Und die Dusche ist auch sehr, sehr selten warm... Ich glaube, wenn man zuerst auf die Toilette geht, und das Wasser im Spuehlkasten laufen laesst, dann gibts kein warmes Wasser beim Duschen. Irgend soetwas haben sie mir jedenfalls erklaert. Na ja, man ist ja hart im nehmen und dann ist man auf jeden Fall nach der morgentlichen Dusche wach.
Aber ansonsten ist es echt eine gute Familie. Drei Kinder und der Vater Fabian ist Anwalt - und sehr sportlich... immer am Radfahren oder Rennen. Ich fuehle mich sehr wohl dort, auch wenn ich wirklich nicht sehr viel davon verstehe was sie so untereinander sprechen. Ich werde auch sehr gut integriert, darfte am Sonntag bereits mit Fabien mit zu seiner Mutter, welche voll in den Huegeln der Umgebung lebt - voll abgeschieden. Das war ein echtes Erlebnis, da gibts echt keine Strassen mehr, da kann man nur mit dem 4x4 durch die Wildnis fahren, wenn man weiss, wo. Ich haette mich nicht getraut, da raufzufahren, und die Kinder hinten stehend, halben auf dem Dach. Loco, wie man hier sagt, aber echt lustig. Aber ich wurde wirklich ganz herzlich aufgenommen.

Das Problem ist einfach, dass mein Spanisch viel zu schlecht ist, um am Leben in der Familie voll teilnehmen zu koennen. Ich hab mir das ehrlich gesagt nicht so schwierig vorgestellt. In Amerika konnte ich etwas, was ich nicht wusste, wenigstens umschreiben. Das geht hier nicht, denn es fehlt der Wortschatz dazu. Manchmal ist das recht frustrierend. Du willst was sagen und das Gegenueber versteht dich einfach nicht. und umgekehrt natuerlich auch. Monica spricht ein wenig englisch, Fabian praktisch nicht. Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Ich werde das schon noch lernen, aber manchmal fuehlt man sich schon recht hilflos.

So, das waren so meine ersten beiden Tage in Ecuador. Alles in Allem fúehle ich mich wohl hier, aber ich muss echt noch viel, viel lernen.

muchos saludos, Mike


2 Kommentare:

  1. Hallo Mike, schön zu hören,dass du gut angekommen bist. Dein erster Eindruck scheint ja sehr positiv zu sein was mich natürlich freut. Wünsche dir eine spannende Zeit und freu mich auf die ersten Bilder.
    Tc
    u.

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  2. Hallo Mike, also das mit Life of Pi ist ja schon ne Frechheit ;o) Aber wenigstens nicht in 3D! Hihi. Tönt ja schon mal alles recht gut, bis auf die kleinen Turbulenzen zu Beginn, das mit dem Gepäck ist ja immer dasselbe... Freut uns, dass die Gastfamilie Dich sehr gut aufgenommen hat und Cuenca so schön ist, wie Du es Dir vorgestellt hast (auch ohne aktuellsten Reiseführer). Also viel Spass weiterhin, auch wir freuen uns auf baldige Bilder. Grüsse von den Daheimgebliebenen
    A. und R. ;o)

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