Sonntag, 24. März 2013

Parque Nacional Cajas

ola chicos, que tal?

Nun habe ich bereits meine dritte Woche hier in Cuena hintermir. Kommt mir irgendwie noch gar nicht so vor, dass ich laut meiner Kamera schon meinen 23. Tag hier in Ecuador bin (meine Kamera kann nämlich noch viel mehr als nur Bilder machen - das ist eine ganz schlaue...). Heute in einer Woche heisst es also schon das erste Mal Abschied nehmen - von der Familie, der Schule und den Mitstudenten. Es haben sich zwar wehrend dieser Zeit noch keine enge Kontakte ergeben, dafür war die Zeit zu kurz, aber ich werde schon einiges hier vermissen. Aber daran will ich jetzt noch gar nicht denken.

Gestern war hier einiges los. Am Morgen hatte unsere Kleinklasse den ersten Test. Eigentlich ging es ganz gut, ich musste aber den Tag zuvor nochmals recht hinter die Grammatik. Die ist echt nicht ohne. Nach diesem Test fanden unsere Lehrer dann, dass wir eine kleine Pause verdient hatten, und luden uns anstelle des Unterrichts in ein Cafe ein. Dort gab es dann endlich wiedermal einen richtigen Kaffee für mich, nicht nur immer diesen instant Kaffee. Es war ganz lustig, die Lehrerinnen zeigten sich auch mal von einer anderen Seite. Wenn nur mein Spanisch ein bisschen besser wäre, dann könnte ich mich viel lockerer unterhalten. Es ist für mich immer noch anstrengend, die richtigen Worte zu finden. Aber das kommt dann schon noch.
Am Abend stand uns dann eine Eroeffnungsparty bevor, zu der die gesammte Schule eingeladen war. Ein paar Schweizer, welche ebenfalls einmal in dieser Schule spanisch gelernt haben, haben gemeinsam ein Hostel renoviert und ausgebaut. Zur Eröffnung gab es nun ein kleines Fest. Das Fest war dann aber leider nicht so der Hammer, alleine auf unsere Getraenke mussten wir eine Stunde warten. Das war nicht so lustig, weshalb wir dann um ca. halb elf weiterzogen. Auf Empfehlung fanden wir einen kleinen Club, wo es Livemusik aus den 80ern gab. Das war wirklich der Hammer! Ich habe mich bis um zwei Uhr früh mal wieder so richtig amusiert.

Heute morgen hiess es dann aber früh aufstehen (hab leider nur gerade 4 Stunden Schlaf bekommen), denn mein letzter Schulausflug führte mich heute in den nahegelegenen Nationalpark Cajas. Cajas ist ein riesiges Naturschutzgebiet gleich ausserhalb von Cuenca. In dieser hoch gelegenen Anden-Graslandschaft finden sich Hunderte kalter Seen, welche in der rauen Landschaft wie Juwelen funkeln. Diese Seen sind dann auch der Grund, dass sich Cuenca in Ecuador zu der Stadt mit der besten Wasserqualität nennen kann. Trinken ab dem Wasserhahn ist hier deshalb überhaupt kein Problem.
Mit dem Kleinbus ging es dann zusammen mit einer jungen Führerin um 8 Uhr los Richtung Park. Die Fahrt dauerte nur gerade knapp eine Stunde, man merkte aber schnell, wie es immer kuehler wurde. Der Park ist sehr hoch gelegen, der hoechst Punkt, den wir während unseres Ausfluges erreicht haben, war 4250 m.u.M. - den bisher höchsten Punkt, an dem ich je in meinem Leben war. Die etwa 3-stuendige Wanderung, welche wir anschliessend unternahmen, befand sich dann immer etwa im Bereich von knapp unter 4000 m. Ihr denkt vielleicht, 3 Stunden ist ja nichts, aber in dieser Hoehe ist das gar nicht so einfach. Schon nach kurzer Zeit haemmert einem das Herz und am Anfang kriegt man manchmal kaum Luft, da die Luft hier oben natuerlich viel duenner ist. Mit der Zeit gewoehnt man sich aber daran und dann kann man einfach nur noch ueber die herrliche Umgebung, in der man sich befindet, stauen.


Start unserer Wanderung: der Weg war anfangs nur sehr gut ausgebaut. Spaeter ging es dann mitten durch die unberuehrte Natur. Da war man froh um einen guten Guide.






Besonders bedeutend sind die kleinen Waelder aus Polyepis-Baeumen, welche in bedeutend groesseren Hoehen gedeihen, als die meisten anderen Baumarten. Ihre Rind laesst sich wie Papier schaelen, so duenn, dass sie fast transparent scheinen. Zuweilen kommt fuehlt man sich wie in einem Maerchenwald.


Wir hatten sehr viel Glueck mit dem Wetter und uns einen super Tag ausgesucht. Normalerweise liegt die Temperatur in dieser Hoehe etwa bei 5 Grad, was mit dem zusaetzlichen Wind natuerlich als empfindlich kalt empfunden wird. Man nimmt an, dass der Name Cajas vom Kichwa-Wort caxas abstammt, was Kaelte bedeutet. Deshalb ist es auch gefaehrlich, wenn man sich hieroben verirrt. Da uns der Tag aber mit viel Sonnenschein erwartetet, war die Temperatur sehr angenehm zum Wandern. Aber warme Kleider und gutes Schuhwerk waren schon wichtig (einen Rat, den leider nicht alle befolgten).

Die Wanderung fuehrte uns dann an unzaehligen Seen, sprudelnden Quellen, gruenen Huegeln, und steilen Felsklippen vorbei, durch maerchenhafte Waelder und moorigen Sumpfgebiete. Unterwegs trafen wir gerade mal einen einzigen anderen Menschen, ansonsten war alles ruhig und friedlich.
Das Panorame war einfach umwerfend schoen








Um ca. 1 Uhr trafen wir dann wieder auf unseren Kleinbus, welcher uns wieder nach Cuenca zurueck brachte - muede, aber mit vielen unglaublich schoenen Bildern und Eindruecken im Kopf.

Liebe Gruesse aus einem landschaftlich wirklich ueberwaeltigenden Ecuador.

Chao chicos. Hasta pronto
Mike

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