Mittwoch, 12. Juni 2013

Salar de Uyuni - die Weltgroesste Salzwueste

Hola amigos.

Wie bereits angekuendigt, habe ich in La Paz die Gelegenheit genutzt und mir einen 3taegigen Trip in die Salzwueste von Uyuni gebucht. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet. Mir wurde dieser Ausflug vielfach empfohlen, also freute ich mich extrem darauf.

Am Samstag Abend gings mit dem Nachtbus in einer ca. 8 stuedigen Fahrt direkt in die Stadt Uyuni, welche am Rande der Wueste liegt. Um ca. halb acht Uhr morgens kam ich dort an und meldete mich bei meiner Reiseagentur. Um ca. elf startete die Tour dann mit einem Fahrer und einem Toyota 4x4. Unsere Gruppe bestand aus sechs Personen, zwei weiteren Schweizern, einem Franzosen, einer Spanierien und einem Polen. Dieses Gebiet kann man nur mit einem erfahrenen Fahrer besuchen, da die Wueste sehr weitlaeufig ist und nur am Anfang sichtbare Wege existieren.

Tag 1: Cementario de trenes, Hotel del Sal und Isla del Pescado
Zu beginn besuchten wir den Eisenbahnfriedhof, wo alte Dampfloks und Wagons abgestellt sind und zur Touristenatraktion und vorallem zum Fotoobjekt wurden. Die Zuege sind zum Teil ueber hundert Jahre alt und zum Teil schon recht im Sand versunken. Aber es ist schon recht touristisch und war jetzt nicht so interessant...

Eine der vielen Dampfloks auf dem Friedhof mitten in der Wueste

Nach einem kurzen Fotostopp wurde es dann wirklich interesant: wir fuhren mitten in die weisse Salzwueste hinein. Es ist schon ein seltsames Gefuehl, man fuehrt und fuehrt und um einen herum herrscht nur weiss nur ganz in weiter Ferne sind die Bergketten von Bolivien sichtbar. Ich war sehr ueberwaeltigt, ich konnte mir viel vorstellen und trotzdem reichte es nicht im empferntesten an das heran, was sich uns bot.







Mitten in dieser Salzwueste fuhren wir zu einem Hotel, welches ganz aus Salz gebaut ist. Spaeter fuhren wir dann die Isla del Pescado an, welche sich ebenfalls mitten in dieser weissen Wueste befindet, aber mit unzaehligen Kakteen aufwartet. Dort tischte uns unser Fahrer draussen ein wunderbares Mittagessen auf. Der Himmel war total blau und klar und deshalb herschten sehr angenehme Temperaturen in der Sonne. Sonnenbrille und Sonnenschutz war in dieser weissen Wueste natuerlich ein Muss.

Isla de Pescado mit unzaehligen riesiegen Kakteen.

Nach einem erreignisreichen Tag fuhr unsere Gruppe am Abend dann zum Refugio Basica, wo wir in einem sehr einfachen Hostal uebernachteten, welches ebenfalls vollstaendig aus Salz bestand: Bett, Stuehle, Tische, Waende... alles aus Salz. Dort bekamen wir wiederum ein gutes Nachtessen und hatten in unserer Gruppe einen sehr lustigen Abend, denn wir fanden einen Laden, wo wir noch ein bisschen Alkohol kaufen konnten. In dieser Kaelte ist das sehr wichtig. Um 10 Uhr wurde bereits der Strom ausgeschaltet, was uns aber nicht daran hinderte, feuchtfroehlich weiter zu feiern.


Rubby, das kleine Maedchen der Hostalbesitzer war sehr zutraulich und machte mit meiner Kamera unzaehlige Bilder... vor allem von der Toilette;-) Aber wir hatten sichtlich Spass dabei

Um halb zwoelf ging dann aber auch der letzte ins Bett und uns erwartete eine erste sehr kalte Nacht. Am naechsten Morgen hiess es dann um halb sechs aufstehen - gar nicht so einfach, wenn es draussen so kalt ist. Aber letztendlich fanden alle noch den Weg zum Zmorgentisch.

Auch fuer uns gab es nur kaltes Wasser zum Waschen... brrrr... aber zum Zmorgen gab es heissen Kaffee.

Tag 2: San Juan - Lagunas Colerada, Verde, Rojo, etc.
Der zweite Tag bot uns ein ganz neues Bild. Wir fuhren an vielen wunderschoenen Lagunen vorbei und wir sahen viele Flamingos. Schon lange gab es keinen wirklichen Weg mehr und wir waren froh um unseren Fahrer, welcher uns kreuz und quer und ueber Stock und Stein zu wunderbaren Plaetzen fuehrte.

Eine der vielen wunderschoenen Lagunen, welche in Mitten der Wueste lagen 
Auch den Flamingos gefiel es hier.

Wunderschoene Steinformationen...

und im Hintergrund eine Kulisse von verschiedenen Vulkanen
Auch dieser Tag war sehr eindruecklich und jeder Ort, den wir besuchten, war wieder ganz anders als der vorherige. Am Abend fuhren wir dann zu unserem zweit Refugio, dieses mal ein ganz schlichtes Hostal mit Mehrbett-Zimmern. Auch hier war das Essen sehr gut (Spaghetti) aber hier war es nochmals um einiges kaelter und leider hatten wir auch hier kein warmes Wasser - eigentlich gar kein Wasser. Zum Zaehneputzte musste man eigenes Wasser benutzen und zur Toillettenspuehlung schoepfte man Wasser aus einem Fass.
Ich glaube, ich habe noch nie so geforen. Nebst meinem Schlafsack benutzte ich noch fuenf Wolldecken und meine Zehen wurde trotzdem nicht warm.

Tag 3:  Dampfende Blubberdinger und heisse Quellen
Am darauffolgenden Morgen war das Aufstehen noch schwerer. Erstens musste man sich unter dicken Deckenschichten herauswaelzen und draussen war es unheimlich kalt. Dafuer gabs dann aber feine Pancackes zur Belohnung. Und noch eine Belohnung gab es: nach cirka einer Stunde kamen wir zu einer wunderbaren warmen Quelle, wo man in 37 Grad warmen Wasser die Seele baumeln lassen konnte.

Dampfend heisse Quellen - zwar schoen warm, aber auch schoen stinkig
Ein bisschen Waerme war auch bitter noetig, denn unterdessen kamen wir in einer Schneelandschaft an, in der ein sehr kalter Wind bliess. Wohlgemerkt, dies ist jetzt nicht mehr Salz, sondern wirklich Schnee und Eis.

Eine weitere schoene Lagune mitten im Schnee und Eis.

Danach ging es allmaehlich wieder zurueck zum Ausgangspunkt unseres Ausfluges. Es waren drei sehr, sehr eindrueckliche Tage hier in der Wueste von Uyuni, aber auch sehr kalte Naechte. Und ich habe mich waehrend diesem Ausflug leider wieder total erkaeltet. Am Abend gings wiederum mit dem Nachtbus nach La Paz zurueck und am Morgen nahm ich mir ein Einzelzimmer und musste mich erst ein bisschen auskurieren. Aber der Ausflug hat sich total gelohnt.

Auch hier in La Paz ist es momentan sehr kalt und es regnet sogar ein bisschen und der einzige warme Ort ist das Bett. Ich haette nie gedacht, dass es hier so kalt werden wird, aber ich befinde mich ja schliesslich auf fast 4000 m.ue.M. Ich werde noch einen Tag hier in La Paz bleiben und mal so richtig lange ausschlafen und viel warmen Tee trinken und hoffe, dass meine Erkaeltung wieder besser wird. Dann werde ich mich wieder auf den Weg zurueck nach Peru machen. Voraussichtlich geht es nach Arequipa, dort, wo die Kondore in den beiden tiefsten Cañons der Welt fliegen. Oder ich werfe morgen wieder alles ueber den Haufen... ;-). Und dann gehts so allmaehlich richtung Lima, wo der Rueckflug nach Zuerich auf mich wartet. Dort wird es sicher ein wenig waermer sein...

Cordiales saludos y hasta pronto con un Schnupfnase gigante.
Mike(atschi)

4 Kommentare:

  1. Gesundheit!

    Brrrrr, ich glaube mir hätten 50 Wolldecken nicht gereicht! Hoffentlich bist Du bald wieder gesund! Wir schicken sonnige Grüsse (heute wirds richtig warm) und Prost! (Tee).
    A. & R.

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  2. Hola los dos.
    Vielen Dank fuer die sonnigen Gruesse. Gestern hat es hier in La Paz den ganzen Tag geregnet und dann ist es wirklich enorm kalt. Habe dann aber zum Glueck ein kleines Cafe gefunden, wo sie tatsaechlich einen Heizstrahler hatten und da konnte ich mich ein wenig aufwaermen. Bin dann frueh zu Bett gegangen und habe fast zwoelf Stunden durchgeschlafen. Heute gehts wieder ein bisschen besser.

    Liebe Gruesse in die Schweiz. Und in knapp zwei Wochen erwarte ich dann schon ein bisschen Sommer, ok?

    Saludos Mike

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  3. Hoi Mike
    Ich hoffe du bist wieder gesund. Ob in zwei Wochen noch Sommer ist kann ich nicht sagen. Wir haben ihn nämlich jetzt. Heute ist es 31° und morgen soll es noch wärmer werden. Liebe Grüsse Conny

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  4. Hallo Conny
    Wow, das sind ja tolle Neuigkeiten. Ich komme gerade von Cabanaconde zurueck, einem Ort bei einem der tiefsten Cañons der Welt. Ich war dort immer noch auf rund 3200 m.ue.M. und dementsprechend waren die Naechte immer noch sehr kalt. Aber da tagsueber wenigstens immer die Sonne schien, konnte ich doch wieder etwas Waerme tanken. Die Erkaeltung ist schon deutlich besser geworden. Jetzt werde ich meinen letzten Bus von Arequipa nach Lima nehmen, dort noch drei Tage am Meer verbringen und dann zurueck in die Schweiz fliegen. Drueck mir die Daumen, dass ich dort den Sommer vorfinden werde.

    Liebe Gruesse
    Mike

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