Dienstag, 9. April 2013

Mehrfacher Abschied

Hola Chicos

Nach vier Tagen in der paradiesischen Hosteria Izhcayluma musst ich gestern schweren Herzens wieder abreisen. Ich wäre gerne noch länger geblieben, es war echt ein herrlicher Ort. Sollt jemand mal nach Vilcabamba reisen, unbedingt dieses Hostel besuchen.
Am Freitag habe ich nochmals eine wunderschöne Wanderung gemacht. Einige ehemalige Mitstudenten (unter anderem meine Klassenkameraden Sara und Timo) sind für das Wochenende ebenfalls nach Vilcabamba gekommen, und so haben wir eine letzte gemeinsame Wanderung gemacht. Wiederum war es eine total andere Wanderung als die beiden vorhergegangenen und noch ein bisschen anspruchsvoller (nicht konditionell, aber technisch). Es ging auf schmalen Pfaden weit in die Bergen hinauf und erneut habe ich wunderbare Aussichten geniessen können. Der Abstieg war den recht gefährlich, da es zum Teil sehr rutschig war. Ich war extrem froh um meine Wanderschuhe, meine Flusssohlen waren dann am Abend vom vielen Abbremsen trotzdem wund. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.


Meine Hütte in der Hosteria Izhcazluma, in der eines der beiden Zimmer für 4 Nächte mein zu Hause war.

Mein Zimmer von der Terrasse aus gesehen...

... mein Zimmer von innen ...

... und die Terrasse vor dem Zimmer mit eigener Hängematte zum relaxen und Sternegucken. Dieses Zimmer wird wohl sehr, sehr schwer zu toppen sein.


Und jeden Morgen beim Morgenessen bot sich mir diese Aussicht, begleitet von Vogelgezwitscher. Da war jede Stunde, welche man zu lange schlief vergeudete Zeit.


Am Abend trafen wir uns dann fuer ein letztes gemeinsames Nachtessen im Dorf Vilcabamba und ich hatte wunderbare Fajitas de pollo. Die andern hatten noch einen Tipp bekommen, dass irgendwo in der naehe eine 80er Jahre Party statt fand. Dies wollten wir uns natuerlich nicht entgehen lassen. Es stellte sich dann aber heraus, dass das ganze nicht so toll toente - war mehr Techno als 80er. Also verliessen wir die Party wieder und suchten uns was anderes. In einem kleinen Dorf wie Vilcabamba tanzt natuerlich nicht gerade der Baer, aber etwas ausserhalb des Dorfes fand tatsaechlich noch ein Party statt und da war dann wirklich was los. Das halbe Hostel war da. Ein guter Abschluss fuer unseren Aufenthalt im Paradies (was dann letztendlich leider auch bedeutete, dass wir so frueh morgens kein Taxi mehr fanden und den ganzen Weg fruehmorgens zu Fuss zuruecklegen mussten, immerhin 25 Min im Dunkeln...). Aber das schafften wir dann auch noch und ich viel muede, aber zufrieden in mein Bett.

Am nächsten Tag hiess dann Abschied nehmen, von Vilcabamba und nun auch definitiv von meinen ehemaligen Mitstudenten. Es war aber schön, sie nochmals zu sehen, denn wir hatten eine gute Zeit zusammen. Kurz nach Mittag gings dann mit dem Bus nach Loja. Da die Strecke bis zu meinem nächsten Ziel Riobamba ein bisschen weit war, entschied ich mich, nochmals einen Zwischenstopp in Cuenca zu machen und dort eine Nacht in einem Hostal zu verbringen. Also nahm ich mir einen Bus, der mich direkt nach Cuenca fuhr. Im Bus lernte ich dann Fredrik aus Norwegen kennen, der ebenfalls ein Wochenende in Vilcabamba verbracht hatte und auf dem Weg nach Cuenca waren. Die wir beide noch keine Bleibe reserviert hatten, entschlossen wir uns, ein gemeinsames Zimmer zu nehmen. Wir entschieden uns fuer ein Hostal nahe meiner ehemaligen Schule. Zwar war kein Doppelzimmer mehr zu haben, aber wir erhielten ein Fuenfbettzimmer, welches wir letztendlich für uns alleine hatten. Viel hatte ich nicht mehr von Cuenca, da wir erst um ca. halb neun abends ankamen, aber es war schon ein bisschen wie wieder nach Hause zu kommen. Das Hostel war einfach, aber sehr hübsch - und kostete gerade mal 7 Dollar die Nacht.

Nach einer ruhigen Nacht in einem recht wackeligen Mehrstockbett machte ich mich dann am Morgen um acht wieder auf zum Busbahnhof um den Bus nach Riobamba zu nehmen. Fredrik blieb noch eine weitere Nacht. Der gewünschte Bus um 9.00 fiel zwar aus, aber so hatte ich noch zeit für ein gutes Morgenessen, denn die Fahrt nach Riobamba dauert sechs Stunden. Um 10 Uhr nahm ich dann auch definitiv Abschied von Cuenca, der Stadt in der ich viel erlebt habe. Vorlaeufig zu mindest, denn wer weiss, vielleicht zieht es mich irgendwann wieder mal dorthin zurueck.

Ich hatte eine sehr bequeme Busgesellschaft gewaehlt (S.A.N.T.A., muss ich mir unbedingt merken) welche bequeme Sitze und sogar Fernsehen hatte und vor allem ziemlich direkt noch Riobamba fuhr, ohne unterwegs viel anzuhalten. Die Strecke führt nochmals über Alusi, welches ich bereits vor zwei Wochen besucht hatte, nur hat sich das Wetter seither ein bisschen verändert. Es regnet jetzt öfters und es ist auch oft bewölkt. Die Berge waren so ziemlich alle in den Wolken und die Aussicht war diesesmal sehr schlecht. Aber auch das hatte seinen Reiz. Um ca. 4 Uhr erreichte ich dann Riobamba. Die ältere Dame, welche neben mir im Bus gesessen hat (Lilia, ich hab sogar ihre Nummer bekommen ;-) hat sich dann sehr um mich gekümmert und ist im Taxi sogar mit mir bis zum Hostal gefahren. Das Hostal liegt leider sehr weit ausserhalb des Stadtzentrums, was recht schade ist. Es ist mit Abstand das kleinste Zimmer, welches ich je bekommen habe, ich habe kaum Platz, meinen Reiserucksack irgendwo hinzulegen. Deshalb hab ich mich entschieden, nur eine Nacht hier zu bleiben und bereits einen Tag früher nach Banos, meiner nächsten Station meiner Reise zu fahren. Riobamba selbst ist ebenfalls nicht sehr interessant und recht schmutzig. Hier hält mich eigentlich nichts. Ich glaub, Banos wird mehr zu bieten haben. Leider habe ich noch keine Reservierung gemacht. Banos ist aber nicht so gross, hat aber viele Hotels und Hostals. ich werde morgen früh losziehen (ist nur gerade 2 Stunden von hier entfernt) und dann auf gut Glück eine Unterkunft suchen. Das gehört halt auch mal zum Abenteuer und ich werde schon was gutes finden.

Also, ich hoffe, dass ich in Banos wieder Spannendes zu schreiben haben werde.

Hasta luego y un cordial saludo
Mike

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